Sein Haustier zu verlieren kann sehr schmerzhaft sein und einen zutiefst erschüttern. Das sind meine letzten Worte an meinen Kater. Ruhe in Frieden, kleiner Freund.
Ich hatte immer Angst vor dem Tag, an dem du diese Welt, und somit auch mich, für immer verlassen würdest – und heute war es dann soweit.
Es fühlt sich noch so weit entfernt an, als wäre es nicht real – aber der Schmerz, der meine Seele quält, sagt mir etwas anderes.
Seit ich ein kleines Kind war gehörtest du zur Familie. Wir haben so viele Dinge zusammen erlebt, dass ich ein ganzes Buch mit Erinnerungen füllen könnte. Du warst an meiner Seite, als alle Welt mich verlassen hatte. Stundenlang habe ich dich gestreichelt und dir dabei meinen Kummer erzählt. Du hörtest mir zu, als es sonst keiner tat. Wenn ich mich vor Schmerzen krümmte und schrie, strichst du um meine Beine und hast mir gezeigt, dass ich nicht allein bin.
Wir haben so viele Trennungen erlebt, dass ich sie nicht mal zählen kann, aber keine von ihnen war für immer. Jedes einzelne Mal fand meine Hand deine Pfote wieder – nur dieses mal wird meine Hand vergebens nach dir suchen.
Siebzehn Jahre warst du mein bester Freund. Zeitweise der einzige, den ich hatte. Siebzehn Jahre lang warst du mein Leuchten in den dunkelsten Stunden. Siebzehn Jahre lang warst du mein treuster Begleiter.
Ich bin mit dir aufgewachsen und habe dich lieben gelernt. Wir hatten eine Verbindung wie kein anderer. Ich habe dir alles anvertraut – mein tiefstes Inneres – und du vertrautest mir. Du hast mir bedingungslose Liebe geschenkt, egal was ich mit dir angestellt habe. So eine Freundschaft ist etwas ganz besonderes, etwas einmaliges.
Es fällt mir schwer Worte dafür zu finden, was dein Verlust mit mir macht. Die Wunde sitzt tief und der Fall scheint endlos. Viele Jahre warst du mein Halt und gabst mir Kraft für jede Lebenslage.
Auch wenn wir uns nicht täglich sehen konnten, hatte ich stets die Gewissheit, dass du da bist. Allein der Gedanke daran ließ mich manches Mal weitermachen. Ich hatte immer etwas, auf das ich mich freuen konnte, auch wenn es manchmal alles andere als leicht war.
Meine Tränen tropfen auf das Papier und meine Hände sind zittrig. Ich kann kaum essen und scheine in meiner eigenen Welt zu leben. Meine Gedanken fahren Karussell, alles scheint sich um dich zu drehen. Ich lasse die Jahre Revue passieren – von unserer ersten, bis hin zu unserer letzten Begegnung. Es ist so viel passiert, aber niemals haben wir uns aus den Augen verloren.
Ich bin mir sicher, dass du hinter der Regenbogenbrücke auf mich warten und über mich wachen wirst. Irgendwann werden wir uns wiedersehen – doch bis dahin werden noch etliche glückliche und mit Leben gefüllte Jahre vergehen, in denen ich von Zeit zu Zeit an dich denken und dich immer vermissen werde.
Ich werde dir erzählen, was ich alles erlebt habe, während du auf meinem Schoß vor dich hin schnurrst und ich dich an deiner Lieblingsstelle kraule. Du bleibst für immer ein Teil von mir, weil du deinen Pfotenabdruck in mein Herz gesetzt und dich darin verankert hast.
Ich werde deinen Stern am Himmel leuchten sehen und wissen, dass du mich leiten wirst. Du wirst an meiner Seite sein, wie du es zu Lebzeiten hier unten warst, und mir den Weg erhellen, wenn nichts außer Dunkelheit bleibt. Du bist da – und wirst es immer sein.