Manchmal endet etwas schon lange, bevor es sein tatsächliches Ende gefunden hat. Es ist ein schleichender Prozess, den man oft nicht mal wirklich bemerkt hat – bis es dann zu spät ist. Der berüchtigte Anfang vom Ende.
Doch sind manche Dinge wirklich schon von Anfang an zum Scheitern verurteilt? Ganz gleich, wie sehr man sich bemüht hat und was man bereit war, auf sich zu nehmen, findet doch alles irgendwann sein jähes Ende.
Im Job, in Beziehungen, im Leben. Kann es in einer Wegwerfgesellschaft überhaupt noch so etwas wie ein »für immer« geben? Oder ist jede Art von Beziehung nur noch ein Zeitvertreib – die bestmögliche Alternative zum Alleinsein – bevor etwas neues, besseres auf den Plan tritt? Und man auch diese Beziehung einfach »wegwirft«, weil man sich des Alten überdrüssig fühlt? Weil das neue, aufregende interessanter ist als das alte, verlässliche?
Doch ist es wirklich gut für uns – besser – immer nur darauf bedacht zu sein, das neuste und beste Ergebnis oder Erlebnis zu bekommen und zu erzielen? Wo bleibt dann die Konstante? Oder ist Veränderung die einzige Konstante, die bleibt?
Immer heißt es besser, schneller, weiter. Ein Leben auf der Überholspur. Du bist nur gut genug, wenn du jeden Tag dein gestriges Ich übertriffst und besser wirst als der Mensch, der du gestern noch warst. Aber macht uns das auch glücklich…?
Ist nicht genau das die Ideologie, die so viele von uns erst in den Burn Out treibt? Im Alltagsstress rennen wir gleichermaßen aneinander als auch an uns selbst vorbei – immer mit dem Ziel, der Beste und Schnellste zu sein. Und oft merken wir nicht, dass wir dabei selbst auf der Strecke bleiben. Dass uns dieser ganze Wahn erst krank macht. Und dass wir erst durch die Angst, etwas zu verpassen, etwas verlieren, was wirklich Potential gehabt hätte.
Im Job, in Beziehungen, im Leben. Wir sind so darauf gedrillt, immer das Beste haben zu wollen, dass wir oft erst im Nachhinein realisieren, dass wir dadurch erst das Beste verloren haben – oder dabei sind, es zu verlieren.
Es wird immer Jobs, Menschen und Dinge geben, die vermeintlich »besser« sind als das, was wir jetzt haben. Aber wenn man wirklich gewillt ist, etwas zu erreichen und sich etwas aufzubauen, das Bestand hat, kann man das in vielen Situationen auch erreichen.
Es wird dennoch immer äußere Umstände geben, die wir nicht beeinflussen können – die sich negativ auf uns auswirken – aber auch dann werden wir lernen, damit zu leben.
Wir können Dinge nicht erzwingen. Was enden soll, wird zwangsläufig irgendwann enden. Aber bis dahin können wir alles dafür tun, damit es so lange wie möglich hält und uns vor allem glücklich macht.
Wir allein können dafür sorgen, dass wir später nichts bereuen und immer mit einem Lächeln auf diese Zeit zurück sehen werden. Weil es trotz allem eine wundervolle Zeit war.
Vielleicht meint »für immer« nicht die tatsächliche Zeit, die man miteinander verbringt, sondern die Erinnerungen, die daran bleiben werden.
Und vielleicht ist das irgendwann auch okay so.