Manchmal passieren im Leben schreckliche Dinge, die höllisch weh tun. Die erste Zeit wirkt es so, als würde es niemals besser werden – aber das wird es. Wenn man auf seinem Weg alleine nicht weiterkommt, ist es keine Schande, um Hilfe zu bitten – ganz im Gegenteil. Ich selbst kenne die dunklen Zeiten nur allzu gut und möchte sagen: Du bist nicht alleine und es wird besser. Rede darüber, denn es hilft.


Nun ist es wieder soweit – ich bin wieder hier. Es hat sich kaum etwas verändert; dieselbe Umgebung, dasselbe Personal – nur ich bin ein anderer Mensch. Ein Jahr ist es nun her. Es ist so viel passiert; unaussprechliches, unverzeihliches.

Wäre das letzte Jahr anders gelaufen, wäre ich jetzt nicht an diesem Punkt. Natürlich bin ich auch daran gewachsen, aber genauso sehr bin ich daran zerbrochen. Mein Herz in tausend Splittern. Ein Scherbenhaufen, welchen es Stück für Stück zu reparieren gilt. Das benötigt Zeit und Kraft – und so manches Mal werde ich mich auch an den Scherben schneiden und bluten.

Manche Wunden werden tief sein, andere werden nur einen Kratzer hinterlassen und schnell vollständig verheilen. Manche Schnitte werden zu Narben werden, die vielleicht mit der Zeit verblassen, aber niemals ganz verschwinden.

Und wenn man dann eine von diesen streift, wird die eine oder andere Narbe auch gewiss noch eine ganze Zeit lang schmerzen, vielleicht auch für immer. Manche Wunden müssen vorher noch einmal gründlich gereinigt und Splitter entfernt werden, bevor diese anfangen können zu heilen. Das wird schmerzhaft, aber es muss sein, wenn ich will, dass meine Wunden heilen.

Was dann daraus wird, kann ich nur bedingt beeinflussen. Aber ich bin mir sicher, dass wenn die Wunden und Schnitte gut versorgt werden und ich den Scherbenhaufen weitestgehend wieder aufgebaut und zusammengesetzt habe, es nur eine Frage der Zeit ist, bis die Heilung einsetzt.

Die Mühlen mahlen langsam, aber die Zeit arbeitet für mich.