Ich schaue zurück. Auf das letzte Jahr, die Jahre davor. Mein Herz wird schwer wenn ich an Menschen denke, die heute aus verschiedensten Gründen nicht mehr Teil meines Lebens sind. Gleichzeitig wird mein Herz warm und von Freude erfüllt, wenn ich an all die schönen Momente denke, die ich bei mir trage wie einen Schatz.

Ich habe Fehler gemacht, ich habe Gutes vollbracht. Es gab Veränderungen und ich habe mich weiterentwickelt. Es gab gute Tage, und es gab schlechte Tage. Menschen haben mich verlassen und neue Bekanntschaften wurden geschlossen.

Oft bekommen wir zu hören, dass wir nicht mehr zurück blicken sollen. Wir sollen nach vorne schauen und nicht in der Vergangenheit leben. Meiner Meinung nach ist das aber nur die halbe Wahrheit. Wenn wir nicht zurück schauen sollen, wie sollen wir dann reflektieren und uns weiterentwickeln?

Wachstum und Entwicklung kann doch nur stattfinden, wenn wir unsere Fehler einsehen und gewillt sind, diese in Zukunft nicht zu wiederholen. Wir alle machen Fehler. Das ist menschlich. Wir lernen daraus und sehen, wohin uns unsere Entscheidungen führen. Bei den einen erkennen wir es sofort, bei anderen erst sehr viel später.

Fakt ist aber, wenn wir niemals zurück schauen würden, könnten wir uns vielleicht niemals weiterentwickeln. Oder zumindest nicht so sehr, wie wenn wir den Mut haben, einen Blick in die Vergangenheit zu werfen und uns – mitunter – auch schmerzliche Fehler einzugestehen. Vielleicht wussten wir es damals einfach nicht besser und haben zu diesem Zeitpunkt genauso gehandelt, wie es uns möglich war. Nach bestem Gewissen.

Mit dem Wissen von heute würden wir vermutlich in vielen Situationen anders handeln – doch das geht nicht mehr. Und erst diese Fehler und Entscheidungen haben uns doch erst dorthin geführt, wo wir heute stehen.

Natürlich sollten wir die Zukunft und vor allem die Gegenwart nicht aus den Augen verlieren, aber hin und wieder sollten wir auch mal einen Blick in den Rückspiegel werfen. Um zu verarbeiten. Zu reflektieren. Zu wachsen. Zu heilen.

Um anschließend auf ganz neue Weise blühen zu können.