Für was bist du dankbar? Sind es die ganz alltäglichen Dinge wie das Essen auf dem Tisch oder das Dach über dem Kopf? Oder eher die Dinge, die nicht selbstverständlich sind? Familie, Gesundheit, genug Geld, um sich ab und zu auch mal etwas außer der Reihe leisten zu können? Oft scheint es so, dass wir kaum etwas haben, für das wir dankbar sein könnten, weil wir alles für selbstverständlich halten.
Wir meckern den lieben langen Tag und beschweren uns über Nichtigkeiten. Das Wetter ist zu warm oder zu kalt, die Miete und der Sprit zu teuer, der Lohn und die Bezüge zu niedrig und wir sind genervt und erschöpft. Die Tage sind zu lang, die Zeit vergeht zu schnell, die Einkaufsläden sind zu voll und die meisten Menschen leer.
Immer legen wir unseren Fokus auf das Negative. Lassen uns schnell runter ziehen oder gar entmutigen und geben auf, wenn etwas aussichtslos erscheint. Jeder erzählt uns, wie wichtig es sei, sich auf das Positive zu konzentrieren. Wie erhellend diese Erkenntnis sei, in allem – und sei es noch so grausam und schlecht – das Positive sehen zu können.
Mag sein, dass sich dadurch einiges verändern und auch zum Guten entwickeln kann. Kann auch sein, dass an all dem wirklich was dran ist und man lernen kann und sollte, mit schwierigen Situationen umzugehen. Es ändert aber nichts daran, wie man sich in schlimmen Situationen fühlt und dass diese genauso schwierig bleiben, wie sie es vorher auch waren.
Manche Dinge im Leben kann man nicht einfach »weg denken« oder so drehen, dass sie zu etwas Gutem werden. Manche Dinge sind schlecht und bleiben mit noch so viel Positivität trotzdem schlecht.
Nicht immer gibt es etwas, wofür man dankbar sein kann (wenngleich man es zumindest manchmal versuchen sollte). Und nicht immer ist es das, was wir für den Moment brauchen.