Wenn sich das Jahr dem Ende neigt, wird die Welt leiser. Alles wird hektischer, aber gleichzeitig auch ruhiger. Menschen werden besinnlicher, kehren vielleicht zu ihrem Glauben zurück. Zu dem, was ihnen vor langer Zeit in einem anderen Leben vermittelt wurde.

Oft verlieren sich Traditionen mit der Zeit, oder veralten, weil sie nicht mehr zeitgemäß sind. Dafür entstehen neue Traditionen, welche auch irgendwann wieder die alten sein werden. So dreht der Kreislauf sich immer weiter und was heute vielleicht noch undenkbar scheint, kann in 30 Jahren schon fest etabliert sein.

Was ich damit sagen will, ist, dass vieles, was wir für unmöglich halten, das oft gar nicht ist. Wir selbst setzen uns Grenzen in unserem Kopf, weil wir glauben – oder glauben gemacht wurden – dass wir etwas nicht schaffen können. Dabei wäre so viel möglich, wenn wir über uns hinaus wachsen würden – oder könnten.

Manche Dinge im Leben sind so festgefahren, dass sie aussichtslos erscheinen. Egal, wie wir es drehen und wenden – es scheint keinen guten Ausgang zu geben. Vielleicht brauchen wir in solchen Momenten neue Blickwinkel. Wir können uns inspirieren lassen; von anderen Menschen, Bildern, Texten.

Und vielleicht können wir so dann weiter kommen, als wir es je für möglich gehalten hätten. Wenn wir offen sind, für neue Einflüsse, Ideen und Meinungen. Was für jemand anderen wichtig und wahrheitsgemäß ist, musst nicht auch meine Wahrheit sein. Er kann seinen Glauben haben, und ich meinen. Ich feiere Weihnachten, wie ich es für richtig und schön empfinde, was für andere eine einzige Katastrophe bedeuten könnte.

Wir sollten nicht immer sofort urteilen, nur weil Dinge für uns anders richtig sind als für andere. Jeder hat seine eigene Wahrheit. Und was für mich nicht viel wert ist, kann jemand anderem die Welt bedeuten.

Daran sollten wir im Umgang miteinander öfter mal denken.